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Wichtige Fachkräfte durch den Campus Metall

Bei INTEGRA Feldkirch ist unter anderem der Bereich „Campus Metall“ zu finden. Michael Mahnic, David Koneth und Jacqueline Osirnigg sorgen dafür, dass der Industrie neue Fachkräfte im Metallbereich zugeführt werden.

Was macht der Campus Metall und was ist der Hintergrund des Projekts?

Michael Mahnic: Der Campus Metalltechnik ist ein vom AMS geförderten Projekt für Menschen ab 19 Jahren. Ziel ist es, unsere Teilnehmer:innen fachspezifisch und praxisnah auf die Tätigkeit in der Metallindustrie vorzubereiten. 

Wir bieten zwei fachspezifische Module mit Unterzweigen an: 

  • Grundlehrgang: Erlernen von Basiswissen, Schweißen und Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung (LAP)
  • CNC – Drehen und Fräsen

Im Grundlehrgang können Quereinsteiger:innen, bisherige Hilfsarbeiter:innen, sowie Facharbeiter:innen neue Fachkompetenzen dazugewinnen oder gegebenenfalls auffrischen. Zu den Lerninhalten gehören: das Lesen und Verstehen von Zeichnungen und Plänen, Materialkunde, Messtechnik, Werkbankarbeiten sowie das Arbeiten an verschiedenen Maschinen. Neben verschiedenen Übungsstücken, dürfen die Teilnehmer:innen sich auch kreativ austoben und eigene Ideen einbringen. So entstanden in der Vergangenheit schon einige großartige Werkstücke, wie z.B.: ein selbstgebauter, tragbarer Grill, verschiedene Arten von Springbrunnen oder auch Skulpturen.

Gerne nutzen Teilnehmende den Grundlehrgang, um ihr Wissen aufzufrischen und wechseln nach einigen Wochen in das Modul CNC – Drehen und Fräsen. Wenn die Voraussetzungen passen, ist auch ein direkter Einstieg in dieses 8-wöchige Modul möglich.  Zu Beginn werden die Grundlagen der CNC-Technik gefestigt. In weiterer Folge wird den Klienten das Programmieren in verschiedenen Softwaresprachen beigebracht. Ziel dieses Moduls ist das selbständige Abarbeiten eines Auftrages, vom Lesen der Zeichnung bis hin zum Endprodukt.

Im Grundlehrgang besteht auch die Möglichkeit eines 8-wöchigen Schweißkurses mit anschließender schriftlicher und praktischer TÜV-Prüfung, speziell im MAG-Schweißen.

Nach der Prüfung stehen sie also dem ersten Arbeitsmarkt als fertige Schweißer:in oder CNC – Dreher:in /Fräser:in zur Verfügung?

Michael Mahnic: Richtig. Natürlich fehlt den Absolventen:innen noch Berufserfahrung, nach dem Kurs haben sie jedoch eine solide Grundausbildung, auf die sie weiter aufbauen können.  Dies wird von vielen Vorarlberger Unternehmen sehr geschätzt.

Dann fehlt uns also noch die Lehrabschlussprüfung als letzter Punkt?

Michael Mahnic: Genau. Dieses Modul liegt mir besonders am Herzen, da ich diesen Bereich, aufgrund des akuten Fachkräftemangels, selbst aufgebaut habe. Unterrichtet werden hier Klienten:innen, die zum Beispiel aus verschiedensten Gründen ihre Lehre vorzeitig abgebrochen haben, sowie auch Hilfsarbeiter, die mindesten 2 Jahre Praxis in diesem Bereich vorweisen können.

Ich bereite sie dann auf die 3 Teilprüfungen, den schriftlichen Teil (Fachzeichnen, Mathematik, Fachkunde), den praktischen Teil (Fräsen, Drehen und Schweißen) und das Fachgespräch vor. Sobald sie ihre Lehrabschlussprüfung beim WIFI erfolgreich absolviert haben, sind sie Facharbeiter. Ich biete Vorbereitungskurse als Metallbearbeiter, Maschinenbautechniker, Zerspaner, Blechbearbeiter und Stahlbautechniker an.

Helft ihr den Leuten auch bei der Bewerbung?

Michael Mahnic: Ja, ein weiteres Modul, welches in der Kurszeit absolviert wird, ist die Aktive Arbeitssuche. Teilnehmende bekommen Hilfe bei der Aktualisierung ihrer Bewerbungsunterlagen und im Bewerbungsprozess. Im Kursalltag lerne ich meine Teilnehmer:innen  und ihre Fähigkeiten kennen und kann ihnen somit gewisse Branchenzweige oder Unternehmen empfehlen.

Gibt es Termine, zu denen man einsteigen kann/muss oder ist das jederzeit möglich

Michael Mahnic: Im Normalfall haben wir einen laufenden Einstieg, nur im Modul „CNC – Drehen und Fräsen gibt es alle 10 Wochen fixe Starttermine. Momentan können wir jedoch nicht für einen direkten Einstieg garantieren, da wir sehr gut gebucht sind und nur eine begrenzte Teilnehmeranzahl von 16 Personen haben.

Wie bist du zur INTEGRA gekommen?

Michael Mahnic: Ich habe ursprünglich eine Ausbildung als Zerspaner gemacht und immer viel gearbeitet. Eine Sechs-Tage-Woche und zahlreiche Überstunden waren die Regel, nicht die Ausnahme. Als meine Tochter eines Tages auf mich zukam und mir vorwarf, ich würde zu viel arbeiten und sie würde mich nicht mehr oft genug sehen, habe ich beschlossen, etwas zu ändern. Als ein Kollege dann als Arbeitsanleiter bei INTEGRA anfing, hat er mich im Jahr 2020 ebenfalls dazugeholt.

Heute bin ich sehr zufrieden und kann mir gut vorstellen, bis zu meiner Pension hierzubleiben. Natürlich ist nicht jeder Tag gleich und es gibt immer wieder unvorhersehbare Ereignisse, aber genau diese Momente machen den Job so spannend. Einem wird nie langweilig.

Derzeit ist die Wirtschaft nicht gut, oft werden die guten Arbeiter behalten und die schlechteren „aussortiert“. Vor allem die Plätze für Hilfsarbeiter schwinden immer mehr. Wir regen unsere Teilnehmer:innen daher dazu an, die LAP zu machen und sich weiterzubilden.

Ich freue mich bei jedem und jeder einzelnen, wenn sie die Prüfung schaffen und bin sehr stolz auf sie. Durch meine Arbeit durfte ich schon viele Leben zum Besseren verändern.

Bild vlnr: Das Metallteam bei INTEGRA Feldkirch - Jacqueline Osirnigg, Stefanie Jung (AFit). David Koneth und Michael Mahnic - Download Foto