Das Siebensachen - ein trendiger Second-Hand-Shop in Bregenz

Seit vielen Jahren ist das Siebensachen ein fixer Bestandteil der Bregenzer Einkaufswelt. Wir trafen uns zum Interview mit Projektleiterin Rabea Mitgutsch, um zu erfahren, was es mit dem Siebensachen auf sich hat.
Was macht Siebensachen?
Siebensachen wurde zur Eingliederung von arbeitsmarktfernen Menschen gegründet. Wir bereiten sie auf einen Wiedereintritt in den ersten Arbeitsmarkt vor. Dies wird durch verschiedene Schulungen und vor allem durch die praktische Umsetzung im Laden erreicht und sorgt dafür, dass sie für Unternehmen als Arbeitskraft wieder attraktiv werden.
Der Fokus liegt bei uns auf einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft: Abfallvermeidung, Wiederverwendung – bei uns wird der „Second Hand – Spirit“ gelebt. Man findet tolle Kleidung, Geschirr, Möbel, Bücher, Schallplatten, und vieles mehr. Ein Besuch bei uns lohnt sich immer. Man findet oft Dinge, von denen man davor nicht wusste, dass man sie braucht.
Das Feedback von Einheimischen wie Touristen ist sehr gut. Sie loben die Freundlichkeit unseres Personals, die Sauberkeit und Gestaltung des Ladengeschäfts sowie die Vielseitigkeit unserer Produkte.
Wo bekommt ihr die Produkte für euer Sortiment her?
Wir leben von Sachspenden, die uns von Privatpersonen und Firmen zur Verfügung gestellt werden. Die wirtschaftliche Seite ist dabei nicht immer einfach. Die Preise für Personal, Energie und Miete sind beträchtlich gestiegen und die Anzahl sowie die Qualität der gespendeten Waren gehen eher zurück. Es sind bewegte Zeiten, daher behalten die Menschen ihre Güter lieber etwas länger und trennen sich später von ihnen. Das merken wir vor allem bei den Möbeln und der Kleidung, die länger in Verwendung bleiben. Ganz besonders fällt dies bei der Herrenkleidung auf. Hier haben wir immer zu wenig Ware.
Wir freuen uns über alle Sachspenden, wobei uns wichtig ist, dass diese wieder verkaufbar sind. Die Qualität ist das wichtigste Kriterium für den Verkauf. Leider gibt es auch Menschen, die uns als „billige Entsorger“ missverstehen und uns Ware vor die Türe stellen, die wir dann aufwändig entsorgen müssen. Unsere Empfehlung ist daher: Bitte nur jene Waren spenden, die sie selbst auch kaufen würden.
Wie viele Menschen sind bei euch beschäftigt?
Wir haben für den Laden drei fixe Arbeitsanleiterinnen und einen fixen Arbeitsanleiter im Transport. Weiters sind rund 15 Mitarbeiter:innen auf Zeit bei uns beschäftigt. Auch mehrere Jugendliche arbeiten als Teil des Projekts AusbildungsFit bei uns mit. Diese werden von einer Trainerin direkt im Haus begleitet und sammeln bei uns ihre ersten Erfahrungen im Handel. Somit wird ihnen die Möglichkeit eröffnet, ihren weiteren Weg mit einem guten Fundament zu beginnen.
Unsere Klient:innen bringen eine wunderbare Vielfalt ins Siebensachen. Damit meine ich zum einen die kulturelle Vielfalt, aber vor allem auch ihre Branchen- und Bildungsdiversität. Davon profitieren nicht nur unsere Kund:innen, sondern auch das ganze Team.
Euer Sortiment ist vielfältig. Gefällt euch alles, was ihr verkauft?
Zum Glück sind die Geschmäcker verschieden. Ich habe zum Beispiel ein Faible für Geschirr, während Karins Steckenpferd bei der Kleidung liegt. Unsere Monika, Trainerin vom AusbildungsFit, gestaltet mit ihren Jugendlichen auch immer zauberhafte Deko-Artikel, die das Sortiment bereichern. So können wir das Sortiment immer im Auge behalten und stellen sicher, dass interessante Waren zur Verfügung stehen.
Wir arbeiten bereits jetzt an attraktiven Adventskalendern, die wir zur Weihnachtszeit verkaufen werden.
Ihr macht regelmäßig Veranstaltungen. Was hat es damit auf sich?
Wir veranstalten einmal im Monat den „Second Saturday“, an dem wir unseren Kund:innen Besonderes bieten. Bisher hatten wir zum Beispiel eine Genussmeile mit Weinverkostung, Snacks, und Leckereien vom Heidensand. Auch eine Schallplattenbörse gab es schon und vieles mehr. Diese Veranstaltung wird sehr gut besucht und erfreut sich größter Beliebtheit.
Da wird also noch Einiges kommen. Der nächste Second Saturday findet am 14. September von 10 bis 16 Uhr statt und das Motto ist noch streng geheim.
Bei uns sind alle jederzeit willkommen und wir freuen uns über jeden Besuch.